Wahrscheinlich geht es jedem Kleingärtner so. Man liebt und hasst seinen Kleingarten. Alles zu seiner Zeit.
Auf diese Frage gibt es sicherlich viele Antworten. Ich habe die Sommer meiner ersten Lebensjahre bei meinen Großeltern im Garten verbracht. Durch den Mauerbau am 13. August 1961 war damit Schluß, da sich der Garten in Berlin-Karow, also im Ostteil der Stadt und der Wohnort meiner Mutter im Westteil befand. Später, als Jugendlicher, verbrachte ich mehrere Sommer auf einem Bauernhof in Österreich und Schweden.
Dieses unbeschwerte Leben in der Freiheit der Natur hat mich geprägt.
Spätestens der Eintritt in das Rentenalter und der Umzug nach Brandenburg sollten der Startschuss zu einem eigenen Kleingarten sein. Einfacher gedacht als getan. In Eberswalde gibt es eine Vielzahl von Kleingärten, aber es muss schließlich auch passen. Das Angebot ist da, aber was angeboten wird ist teils überteuert, teils in einem katastrophalen Zustand. Meine Suche in Berlin blieb ergebnislos.
Ich hatte die Suche schon aufgegeben. Dann entdeckte meine Frau im März 2020 einen im Internet angebotenen Kleingarten und wir traten sofort in Aktion.
Bevor ein Kleingarten verkauft werden kann, muss der Wert durch eine Schätzung bestimmt werden. Hinzu kommt, dass der Kleingartenverein dem neuen Pächter zustimmen muss. Bei der Schätzung durch den Schätzer des Kleingartenverbandes lerne ich, dass Rhabarber und Frucht-Sträucher viele Punkte, Frucht-Stöcke weniger Punkte bringen. Genau, wie es Wladimir Kaminer in seinem Buch „Mein Leben im Schrebergarten“ beschreibt.
Die Abwassergrube bleibt unerwähnt, da sie ohnehin nicht mehr genehmigt wird. So steht fest, dass hier demnächst zusätzliche Kosten anfallen. Dennoch werden wir uns mit den Vorpächtern schnell einig und trotz Corona-Pandemie waren der Pachtvertrag für die Parzelle 62 und der Beitritt in den Kleingartenverein „Am Birkenhain“ in Eberswalde eine schnelle Sache.
Die erste Besichtigung eines Gartens und einer Laube geben leider kein reales Bild wieder. Erst im Laufe der Zeit stellt man fest welchen Murks und Schrott man erworben hat. Nun sind Kleingärtner nicht gleichermaßen gute Handwerker und nicht immer mit Geld gesegnet. So bauen und reparieren sie ihre Projekte mit geringsten Mitteln und im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Das ist bei mir nicht anders. Ich selbst mache das, was ich mir zutraue und im Rahmen meiner finanziellen und handwerklichen Möglichkeiten besteht.
Bei näherer Betrachtung stellen wir fest, dass der seitlich aufgetragene Putz der Laube eine Zumutung ist. Der Putz ist so grob, dass man in die Poren einen Finger hineinstecken und diesen auch noch abbiegen kann. Ein Experte sagt mir, dass ein Anstrich oder ein Farbauftrag mit einer Sprühpistole sinnlos wären, da der Regen die Farbe wieder ausschwemmen würde. Wir entschließen uns deshalb die seitliche Fassade zu begrünen und ich pflanze wilden Wein.
Vorderansicht der Laube, März 2020
Rückansicht der Laube, März 2020
Ziemlich rasch entschloss ich mich dazu, das alte kaputte Gerätehaus und die in Brandenburg völlig unpassende Agaven-Pflanze zu entsorgen.
Der, leider teils eingegrabene, Pool war schnell verschenkt. Die zurückgebliebene Grube mit einem Durchmesser von 3 Metern und einer Tiefe von 30 cm füllen wir seitdem mit Rasen- und Grünschnitt und es scheint kein Ende zu geben bis die Grube gefüllt ist.
Eine Agavenpflanze muss man leider selbst entsorgen. Nie hätte ich vermutet, welche Wurzeln solch eine Pflanze bilden kann. Wurzelreste in der Pflanzgrube entwickeln immer wieder neue Triebe und so sind mittlerweile drei 100-Liter Plastikmüllsäcke gefüllt.
Das alte Gerätehaus ist die nächste Herausforderung. Bevor es abgerissen wird, muss natürlich eine Alternative an einem anderen Standort geschaffen werden. Ich bestelle im Baumarkt ein Gartenhaus aus Blech. Zuvor muss die Grasnarbe abgetragen und ein Fundament gebaut werden. Glücklicherweise hilft mir ein guter Bekannter aus Berlin beim Verlegen der 50 x 50 x 5 cm großen Betonplatten, die sauschwer sind. Das Gerätehaus kann die Spedition nicht bis zum Garten anliefern, da der Lkw zu schwer ist und die Anlage nicht befahren kann. So mühen wir uns ab, das neu erworbene Stück mit der Schubkarre in den Garten zu verbringen. Beim Aufbau hilft mir wieder mein Bekannter aus Berlin und so steht der Schuppen aus Blech nach 2 Tagen harter Arbeit.
Den Abriss des alten Schuppens nehme ich selbst vor. Zuerst wird ausgeräumt. Leider ist nicht viel Nutzbares vorhanden und so muss ich einen Container bestellen, in den ich den gesamten Müll und die Reste des Gerätehauses entsorgen kann.
Um mir die Arbeit des Auseinanderschraubens des Gerätehauses zu ersparen, schlage ich es mutig mit einem Fäustel kaputt. Dabei schlägt der Hammer zurück und mir voll auf die Zwölf. Kurzzeitig denke ich an meinen Zahnarzt und glaube, dass er nun wieder Geld an mir verdienen kann. Das bestätigt sich nicht und ich bin froh.
Mit unseren Nachbarn haben wir großes Glück. An der linken Grundstücksgrenze wirkt Werner. Ein erfahrener Gärtner, der immer Tipps gibt und den wir uns als Vorbild nehmen. Rechts wirkt Detlef. Detlef ist kommunikativ und wir haben schnell eine Kleingartenfreundschaft geschlossen. Hinter unserem Garten bewirtschaften Ralf und Conny ihren Garten. Alle sind nette und ruhige Gesellen, mit denen man gut zusammenleben kann.
Es ist Samstag und eigentlich habe ich keine Lust etwas zu tun. Also widme ich mich dem Abwasch in der Küche und stelle den 5-Liter-Warmwasserboiler an. Als ich gerade die kleine Küche verlassen will, gibt es einen Knall. Erschrocken blicke ich mich um und kann nur noch zusehen, wie sich 5 Liter Wasser aus einem geplatzten Boiler auf den Teppich ergießen. Man glaubt immer nicht wieviel 5 Liter sein können, wenn sie sich ungezügelt verteilen.
Im Baumarkt erfahre ich, dass der Vorpächter, von dem der Boiler installiert wurde, einen folgenschweren Fehler begangen hat. So darf ein preiswerter Warmwasserboiler ohne Druckausgleich nicht direkt an die Wasserleitung angeschlossen werden. Er hält dem in der Wasserleitung befindlichen Druck von ca. 4,8 bar nicht aus. Wieder etwas dazugelernt.
Wir brauchten Tage, um das Wasser und die Feuchtigkeit aus der Küche zu bekommen.
Dass die Bedachung der Terrasse erneuert werden muss, war bereits anfangs klar. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass die tragenden Balken teilweise morsch sind und ebenfalls erneuert werden müssen. Der aus OSB-Platten bestehende Boden gibt bei jedem Tritt bedenklich nach und fällt zur Lauben-Tür hin ab. Nach einigen Überlegungen wird klar, dass man das Ganze besser abreißen als flicken sollte.
Nun ist es hier in Brandenburg nicht anders als im Rest der Republik was das Auffinden eines entsprechenden Handwerkers anbelangt. Nach längerer Suche finden wir tatsächlich jemanden, der sich der Sache annimmt. Zunächst wird die alte Terrasse abgerissen. Anschließend soll die Terrasse gepflastert werden. Hierfür einen GaLa-Bauer zu finden, erweist sich als sehr schwierig. Zeitliche Zusagen werden nicht eingehalten, man protzt mit vollen Auftragsbüchern. Ich nutze die Zeit den Dachkasten zu reparieren und einen neuen Anstrich zu verpassen. Die Gartenpforte schleift über den Boden. Ich kürze sie und gebe auch ihr einen neuen Anstrich. Letztendlich, Anfang Juni, ist es soweit. Die Handwerker kommen, um die Terrasse anzulegen, was gerade einmal zweieinhalb Tage dauert.
Zwischenzeitlich schwächelt unser Hauswasserwerk. Wir benötigen es, um Wasser aus unserem eigenen Brunnen in das Haus zu transportieren und um den Garten zu bewässern. Ich denke darüber nach, ein Neues zu besorgen. Einfacher gesagt als getan. Bei längerer Recherche lerne ich, dass man zwischen einem Hauswasserwerk, einem Hauswasserautomaten und einer Wasserpumpe unterscheiden muss. Ich wundere mich, warum sich der Vorpächter für ein Hauswasserwerk entschieden hat. Dieses ist zur Bewässerung eines Gartens nicht wirklich geeignet. Ich entscheide mich für einen Hauswasserautomaten, der beim Öffnen eines Wasserhahns zu pumpen beginnt, anders als die Wasserpumpe, die mit einem Schalter in Betrieb genommen werden muss.
Da die Abdeckung der elektrischen Pumpe dem Abriss der Terrasse zum Opfer gefallen war, muss ich ein neues Pumpenhäuschen bauen. Ich versehe es als obere Abdeckung mit einer Siebdruckplatte, um mir dadurch auch eine Arbeitsfläche zu schaffen.
Unter dem Dach am hinteren Teil der Laube haben sich Wespen eingenistet. Sie nutzen genau die Stelle, die bereits ein Marder zum Einstieg in seine Höhle nutzte. Ich hatte die Öffnung bereits mit Bauschaum verschlossen, aber wohl nicht gründlich genug. Alles Zureden hat keinen Sinn, sie verschwinden nicht. Zumindest nicht freiwillig. Ich besorge mir also entsprechende Gegenmaßnahmen und kann sie aus ihrer Behausung verjagen. Hoffentlich kommen sie nicht wieder.
Eigentlich haben wir uns einen Kleingarten angeschafft, um Gartenarbeit zu leisten und uns entspannen zu können. Zwischen all den Arbeiten an der Laube und der Terrasse muss man sich natürlich um den Garten an sich kümmern.
So haben wir 24 Ziersträucher gepflanzt, wovon einer bereits aufgab, eine Blumenwiese angelegt und einige Blumenstauden gepflanzt.
Die Hauptarbeit liegt jedoch im Jäten von Unkraut, das sich immer wieder verbreitet. Mittlerweile ist meine Frau Profi in dieser Disziplin. Alle 14 Tage spätestens heißt es Rasen mähen. Nun ist es nicht so, als dass wir einen englischen Rasen hätten, es handelt sich eher um eine Wiese. Aber auch die will geschnitten werden.
Auf den großzügigen Anbau von Gemüse haben wir erst einmal verzichtet. Außer Erdbeeren, ein paar Radieschen, Einlegegurken und Mohrrüben wollten wir im ersten Jahr nichts pflanzen. Das meiste davon ist entweder nicht angegangen oder angefressen und verdorben.
Was den Wuchs unserer Früchte zu Nichte macht, sind Maulwurfsgrillen. Die Maulwurfsgrillen sind eine Familie der Heuschrecken. Sie leben die meiste Zeit unterirdisch in selbst angelegten Gangsystemen. Je nach Art ernähren sich Maulwurfsgrillen räuberisch, dabei vor allem von anderen bodenlebenden Gliederfüßlern, überwiegend aber pflanzenfressend sowohl von Wurzeln wie auch von oberirdischen Pflanzenteilen oder es handelt sich um echte Allesfresser, die beides verzehren. So auch unsere Früchte.
Wir hatten uns dazu entschieden, eine offene Terrasse, also ohne feste Überdachung, zu haben. Als Sonnenschutz dient uns ein 3 x 3 Meter spannender Ampelschirm. Zur Einfriedung der Terrasse habe ich dann noch einen Staketenzaun aufgestellt.
Der Weg zu unserer Laube und unser Garten wird durch eine Hecke getrennt. Das Schneiden der Hecke ist zwischen dem 1. März und dem 30. September untersagt, um brütende Vögel zu schützen.
Eine Ausnahme bildet der Formschnitt, der ab Ende Juni durchgeführt werden kann. Da auch unsere Hecke munter wuchert, erhält sie einen Formschnitt. Für mich das erste Mal, dass ich mit einer elektrischen Heckenschere umgehen muss.
Endlich, der ersehnte Regen. Leider ist es ein schweres Gewitter, das hin- und herzieht und stundenlang dauert. Am Folgetag sehen wir die Bescherung: der Garten ist im vorderen Bereich überschwemmt.
Ich mähe wieder einmal den Rasen. An einer feuchten Stelle passiert es dann. Plötzlich überrumpeln mich gefühlte hunderte von Gnitzen, die unvermittelt zubeißen und über mein Blut herfallen. Noch bevor man sie verscheuchen kann, haben sie ihr Werk vollbracht.
Gnitzen oder Bartmücken sind eine Familie kleiner (1 bis 4 mm), zumeist blutsaugender Mücken in der Ordnung der Zweiflügler. Weltweit leben etwa 4000 Arten dieser Tiergruppe, über 190 Arten sind aus Deutschland bekannt. Vertreter dieser Gruppe sind unter anderem als Überträger der Blauzungenkrankheit auf Wiederkäuer bedeutsam.
Nun gehöre ich nicht zu den Wiederkäuern, reagiere aber heftig allergisch auf die Bisse. So allergisch, dass sich große Pusteln mit Wundwasser bilden, die sich nur durch die Einnahme von Kortison, Antibiotika und einem Antiallergikum zurückbilden.
Fortan mähe ich nur noch mit langen Hemdsärmeln und durch Autan geschützt den Rasen.
Dass ich die Pforte und den Dachkasten gestrichen habe, erwähnte ich bereits. Da das Fenster passend zur Fassadenfarbe in Weiß und der Türrahmen in braun gestrichen sind, passe ich die Farben der Pforte und dem Dachkasten an und streiche sie grün.
Zu jedem Garten gehört eine Gartenbank. Sie schmückt nicht nur einen Teil der Terrasse, sie ist zu einem Lieblingssitzplatz geworden. Wenn ich mich allein im Garten aufhalte, sitze ich dort still, gern mit einem Glas Wein und einer Zigarette in der Hand und beobachte das Treiben der Vögel und der vielfältigen Insekten in unserer Blumenwiese. Aber auch meine Frau bevorzugt mittlerweile diesen Platz.
Genau so ist Entspannung, genau so habe ich es mir vorgestellt. So wird aus dem Trauma wieder ein Traum.
… und diesmal in Farbe
August 2020, es läuft
So langsam stellt sich Routine ein. Die gröbsten Arbeiten sind abgeschlossen und so sind nur die üblichen Tätigkeiten, wie das Unkrautzupfen, Pflegen und Gießen zu verrichten. Außerdem ist der August wieder einmal sehr heiß und man versucht alle anstrengenden Arbeiten zu vermeiden.
Kleingartenanlage „IX. Parteitag“
Die Versorgungsschwierigkeiten der DDR in den 1960er- und 1970er-Jahren führten endgültig zum Durchbruch der Kleingartenbewegung. 1976 beschloss die SED auf ihrem IX. Parteitag die Förderung der Kleingärten und ein Jahr später wurden auf Regierungsbeschluss hin überall in der Republik neue Kleingartenanlagen ausgewiesen. Die Parole lautete fortan: „100 kg Obst auf 100 m² Kleingartenland". Rasenflächen wollte man nicht fördern, sondern Obst- und Gemüseanbau. Und weil die Partei die Bedeutung des Kleingärtners für die Versorgung der Republik anerkannt hatte, wurden diese Siedlungen von den Kommunen oft mit Strom versorgt. Es gab zum Teil sogar gemeinsame Trinkwasseranschlüsse.
So hieß die Kleingartenanlage „Am Birkenhain“ zunächst „KGA IX. Parteitag“. Diese Bezeichnung wurde aber Ende der 70 er Jahre gestrichen und die Anlage erhielt ihren neuen Namen „Am Birkenhain“, den sie auch heute noch trägt. Die Kleingartensparte gehört dem Bezirksverband der Kleingärtner Eberswalde und Umgebung e. V. an.
Bungalow „Sonnenschein“
In der ehemaligen DDR war Vieles geregelt und wenig dem Individualismus überlassen. Die oben zu sehende Laube „Haus Sonnenschein“ wurde Anfang der 1980er Jahre aus Sandsteinen gebaut.
Neben Gartenlauben (GL) und Bungalows verschiedener Größen, die in der Regel aus Fertigteilen bestanden, gab es auch Bungalows, für die es lediglich die Baupläne gab, an die es sich zu halten galt. Der Erbauer und neue Eigentümer musste selbst Hand anlegen. Dazu gehörte auch die selbstständige Organisation der Baumaterialien was in der DDR der 70er und 80er Jahre nicht einfach war.
„DDR-Putz“
Ich hatte anfangs den sehr groben Putz auf unserem Bungalow erwähnt. Die Versorgungslage in der ehemaligen DDR war im Bereich der Baustoffe meistens angespannt. Putz und Mörtel mussten in Handarbeit angerührt werden. Fertigprodukte gab es nicht. Um den beliebten und weit verbreiteten Kratzputz herstellen zu können, entwickelten sich landesweit ähnliche Methoden beim Verputzen.
Die DDR-Handwerker haben beim Verarbeiten von Kratzputz eine dreischichtige Technik angewendet. In Ermangelung von Fertigprodukten wurden alle Putze mit der Hand gemischt. Eine zentrale Rolle kam der Person zu, die das Mischungsverhältnis überwachte und korrigierte. Mit einem Nagelbrett wurde abschließend der grobe Kies aus dem Putz gekratzt. So entstanden dann tiefe Löcher im Putz.
Datsche oder Kleingarten
Trotz der Völkerfreundschaft mit der Sowjetunion und deren langjähriger Präsenz haben sich nur wenige Begriffe aus der Russischen Sprache in Ostdeutschland gehalten. Eines davon ist der Begriff „Datsche“ (eigentlich richtig: Datscha).
Bei einer Datsche handelt es sich um ein Wochenendhaus auf einem Erholungsgrundstück. Es bietet einen gewissen Komfort und wird oftmals den gesamten Sommer über genutzt. Natürlich kann und wird auch dort Gemüse und Obst angebaut, muss es aber nicht.
Der Kleingarten hingegen entspricht von seiner Funktion her noch immer der kleingärtnerischen Nutzung, wie sie Mitte des 19. Jahrhunderts konzipiert wurden. Entgegen einer Datsche, also dem Erholungsgrundstück, sind Obst- und Gemüseanbau im Kleingarten vorgegeben und geregelt.
Nach einem sehr warmen August folgt ein früher Herbst mit kühlen Temperaturen und Regengüssen.
Da unsere Terrasse in Süd-West-Richtung liegt haben wir Probleme mit der Beschattung. Wir entscheiden uns für eine natürliche Beschattung und werden in diesem Monat westlich der Terrasse einige Fliederbüsche anpflanzen. Die Pflanzlöcher sind vorbereitet, nun muss nur noch das Gehölz geliefert werden.
Mit der Lieferung der Fliederbüsche sind wir zufrieden. Nun sind sie eingepflanzt. Aufgrund der Erfahrung haben wir sogleich einen Süßkirschen- und Zwetschgenbaum bestellt, die in wenigen Tagen ausgeliefert werden. Auch hierfür sind die Pflanzlöcher bereits vorbereitet.
Nun sind sie geliefert und sogleich eingepflanzt. Bis sie die ersten Früchte tragen, wird es wohl einige Zeit dauern.
Im Vordergrund die Süßkirsche, an der Hecke der Zwetschgenbaum.
Bisher haben wir alle Gartenabfälle in das vom Vorpächter ausgehobene Pool-Loch geworfen. Dieses ist nun nahezu voll und soll im Winter mit Mutterboden abgedeckt werden. Also haben wir bereits Vorbereitungen für das nächste Gartenjahr getroffen und einen Komposter aufgebaut, der zur Gartenseite hin mit einem Staketenzaun verdeckt wird.
Das Gartenjahr ist fast vorbei und die Vorbereitungen für den Winter beginnen. Sträucher müssen in Form geschnitten werden und unsere angelegte Bienen- bzw. Blumenwiese soll entfernt werden, da wir diese im nächsten Gartenjahr an der Stelle des alten Pool-Lochs aussäen wollen.
Irgendwelche Lobbyisten haben wieder einmal gewonnen.
Landwirte kippen willenlos Gülle auf ihre Felder, verteilen umstrittenes Glyphosat und sprühen großzügig Pestizide auf ihre Felder. Alles landet endlich im Grundwasser, wird aber gefördert und geduldet.
Nur der Kleingärtner, der ist Schuld an einer vermeintlichen Verseuchung des Grundwassers. Ich erinnere mich an Zeiten in denen die in Kleingärten gesammelte Gülle im Herbst vom Misthaufen in die Gemüsebeete und rund um die Obstbäume landete. Eine reichhaltige Ernte im Folgejahr war damit garantiert.
Nun müssen Kleingärtner tief in die Tasche greifen und sich zertifizierte Fäkalientanks anschaffen. Trotz des ausgestellten Zertifikats muss darüber hinaus eine unabhängige Dichtheitsprüfung durchgeführt werden, die natürlich auch Einiges kostet.
Für viele Kleingärtner, die die Kosten nicht stemmen können, bedeuten diese Regelungen das Aus für ihre Kleingärtnertätigkeit.
Warum haben Kleingärtner keine entsprechende Lobby?
Kurz und gut, auch wir waren betroffen und mussten uns einen neuen Fäkalienbehälter anschaffen und einbauen lassen.
Die Dichtheitsprüfung hat der Tank natürlich auch bestanden.
Im Frühjahr haben wir 6 Erdbeerpflanzen eingepflanzt. Diese haben sich prächtig vermehrt. Nun, im Herbst, haben wir tatsächlich 30 Pflanzen und hoffen auf eine gute Ernte im nächsten Jahr.
Wenige Tage im November bringen noch einmal einige Sonnenstrahlen, die zu den letzten Herbstarbeiten einladen. Das Beet ist umgegraben, einige Pflanzen beschnitten und gekürzt. Selbst der eingesäte Rasen in der Baggerspur und auf der neuen Fäkalientonne sproß so hoch, dass er bereits geschnitten werden musste.
Die Terrasse und ein Teil des Gehweges wurde nochmals verdichtet.
In den nächsten Tagen wird die elektrische Wasserpumpe entnommen und in und ausserhalb der Laube alles frostsicher gemacht.
Dann ist das Gartenjahr vorbei und die Winterruhe kann einsetzen.
Zu tun ist nun nichts mehr. Außer auf das Frühjahr zu warten. Lediglich ein wöchentlicher Kontrollgang sorgt für Abwechslung.
Der Winter hat uns in seinem Griff. Nach vielen Jahren gibt es Schnee und frostige Temperaturen von minus 12 Grad. Das Wasser in den, in der Laube deponierten, Gießkannen ist gefroren. Es sollte eigentlich für alle Fälle da sein. Ihr wisst schon. Nun musste ich es entsorgen, um zu verhindern, dass sich der Inhalt geborstener Kannen nicht in der gesamten Lauber ergiesst. Das hatten wir ja schon.
Da hilft es auch nicht die Temperatur in der Laube mit Hilfe des Kaminofens in den Plusbereich zu bringen.
Hoffentlich kommt das Frühjahr bald.
Vor einem Monat lag Schnee und wir hatten Minusgrade. Das metorologische Frühjahr kündigt sich mit Temperaturen von mehr als 12° Plus an und die ersten Gärtner zieht es hinaus in den Garten.
Uns natürlich auch. So nutzen wir die Tage, Kälte und Schnee sind schon prognostiziert, um einige Arbeiten zu erledigen.
Ein paar Sträucher und der Lavendel erhalten einen Schnitt. Die Abfälle werden nach Kleingärtner-Art verbrannt. Vor allem aber wird das vermaledeite Pool-Loch verfüllt, Blumen- und Rasensamen gesät. Im vorderen Bereich sind die Beete abgesteckt.
„April, April, der weiß nicht was er will“. Bereits unsere Ahnen verwandten diesen Spruch, wie viele andere auch, und hatten damit meistens recht. Auch in diesem Jahr macht der April was er will. Am Monatsanfang genossen wir noch frühlingshafte Temperaturen, um anschließend den Winter neu zu erleben.
So macht Gartenarbeit keinen Spaß und alles, was geplant war, muss erst einmal verschoben werden. Der beißende Ostwind lässt Temperaturen von Plus 8° wie eisige 2° fühlen.
Gerade haben Meteorologen bestätigt, dass es der Jahreszeit entsprechend zu kalt ist. Na, das liegt dann wohl auch an der globalen Klimaerwärmung. Wir haben ja auch ein Grundwasserproblem, da es in den vergangenen Monaten zu wenig regnete. Dem muss ich zustimmen. Wenn ich in meinem Garten grabe, stoße ich erst bei sage und schreibe 80 cm auf Grundwasser. Das ist seit Jahren unverändert, bestätigen mir meine Nachbarn. Das heißt also, ich muss im Sommer tatsächlich gießen.
Früher orientierten wir uns am Wetter in Deutschland. Heute, in einer globalisierten Welt, haben wir natürlich das Wetter in Sri Lanka und der Sahelzone stark im Blick und stellen fest, dass es bei uns zu trocken ist. Wer hätte auch gedacht, dass wenn man Millionen Liter Wasser in einen künstlich angelegten See (Ostsee) in Südbrandenburg pumpt, weniger Wasser in Nordbrandenburg ankommt.
Ich will nicht leugnen, dass sich das Klima in den letzten Jahren verändert hat, so, wie es sich seit Jahrtausenden verändert. Man sollte aber alles realistisch und mit kühlem Kopf betrachten. Vor allem aber muss abgewogen und ausgewogen reagiert werden.
Ach ja, wir sollten bei den alten Weisheiten bleiben.
Zumindest nutzen wir die wenigen sonnigen Tage, um den Rasen zu mähen, zu vertikutieren und nach zu säen.
Die ersten Beete sind angelegt und die Aussaat für Karotten, Erbsen, Zwiebeln, Knoblauch und Lauchzwiebeln ist in die Erde gebracht. Alles andere muss noch ein wenig warten.
Welcher Volltrottel hat diesen Spruch zu verantworten?
Aufgrund des, sich vermeintlich anbahnenden, Frühlings habe ich mich dazu verleiten lassen, einige Pflanzen auszubringen. Welch ein Fehler. Trotz eines Tomatengewächshauses sind mir bei eisigen Temperaturen meine Tomaten, Einlegegurken und einige Blumen verreckt. Meine Erkenntnis: länger schlafen, länger warten ist die vernünftigere Lösung.
Nach einem frostreichen, viel zu kaltem, April folgt ein kalter Mai. Gerade einmal an zwei Tagen übersteigt das Thermometer die 20°-Marke. Dann folgt starker Regen. Nach einem verkorksten Frühjahr scheint es, als würde es mit dem „Wonnemonat“ auch nichts werden. Zumindest in den angelegten Beeten tut sich etwas. Die stetigen Regenschauer scheinen das Wachstum zu fördern. Die Erbsen bilden die ersten Ranken und so muss schon mal vorsorglich ein Rankgitter, bzw. eine Rankhilfe, her.
nach einem endlos erscheinenden Winter und einem bitterkalten Frühjahr kommen einen die ersten Sonnenstrahlen vor, als hätte man eine Reise in den fernen Süden unternommen. Selbst die ersten Sommerabende sind angenehm warm. Wenn da nicht die Mücken wären.
Knoblauch, Zwiebeln, Rhabarber, Erbsen, Kohlrabi, Rettich, Paprika, Peperoni, Gurken, Kräuter, Erdbeeren und Blumen wachsen.
Und die Gartenbank hat nun auch einen Tisch bekommen.
Das ganze Leben ist durch Veränderungen geprägt. Leider ändert sich nicht alles zum Positiven. Nein, früher war nicht alles besser, nur anders. Aber das bedeutet nicht, dass heute alles gut ist. Also zum Beispiel: früher war ich jünger und war in der Lage vieles zu unternehmen. Heute würde ich gerne noch Vieles unternehmen, kann aber nicht mehr alles machen. Viele Veränderungen im Leben hat man jedoch nicht selbst zu verantworten, sie werden einem einfach übergestülpt.
Gut ist, wenn man Veränderungen selbst herbeigeführt hat und damit zufrieden ist.
Terrasse im März 2020
Terrasse im Juni 2021
Vor allem bei sommerlichen Temperaturen von plus 27° und höher .
Der neidvolle Blick in die Nachbargärten ist verflogen. Endlich sind auch unsere Erdbeeren reif für die Ernte. Die Freude hat aber auch ihren Nachteil. Die Ernte ist dermaßen groß, dass wir schon nicht mehr wissen, was wir damit anfangen können. Erdbeeren im Grießpudding, Erdbeeren im Joghurt, Erdbeeren auf dem Tortelett, Erdbeermilch und bald wohl auch Erdbeereis.
Dennoch, man freut sich auch.
Der Juli bringt endlich den heiss ersehnten Regen. Nur hätte es nicht gleich in diesen Mengen sein müssen.
So heisst es also, wie im vergangenen Jahr, Land unter. Leider etwas heftiger und es bleibt abzuwarten, welche Pflanzen es vertragen und welche nicht. Eines ist schon mal klar, unsere Bienenwiese hat stark gelitten.
Für die Mücken und Gnitzen ist jetzt Party time. Jetzt können sie ohne Ende Larven ablegen. Und bald schon werden sie zur Invasion.
Zitrone? Limette?
Zum Vergleich: eine richtige Gurke
Richtig! Auch auf dem linken Bild ist eine Gurke zu sehen. Eine Einlegegurke, die zu viel Wasser bekommen hat.
Na ja, ich will nicht zu viel jammern, andere Menschen sind stärker betroffen. Aber letztlich sind auch wir Opfer des Starkregens geworden. Der Großteil unserer Anpflanzungen haben den Starkregen und den damit verbundenen, tagelangem, Nässestau nicht überlebt. Viele Blumen haben sich nicht erholen können. So auch unsere Bienenwiese nicht. Selbst der Lavendel vor der Terrasse ist durch die Nässe verfault und wahrscheinlich nicht mehr zu retten.
Ein Drittel unserer wunderbaren Erdbeeren (die waren wirklich sehr gut) ist verfault. Die Erbsen haben die Nässe nicht vertragen und sind verreckt. Das Ergebnis der Gurkenanpflanzungen sieht man oben links. Selbst Zwiebeln und Knoblauch haben lediglich Zwergenwuchs.
Da wir annehmen, dass sich die Intensität der Niederschläge in den nächsten Jahren wiederholen werden, liegt die Anlage von Hochbeeten nahe. Das wird wohl das nächste Projekt werden.
… sagt man immer dann, wenn man etwas anderes macht, als man ursprünglich wollte. Einfacher gesagt, man hat sich geirrt.
Eigentlich wollten wir keine Überdachung auf der Terrasse und die Weite und das Himmelblau genießen. Die Sonne hat uns anderes gelehrt. Zig Versuche mit Sonnenschirmen zu recht zu kommen gingen fehl. Nun also musste doch eine Markise ran.
dem Geburtsort meiner Ehefrau. Hier haben Anna und Johann Kissel, die Großeltern meiner Frau, im Jahre 1940 ihr Häuschen gebaut. Zur Bewässerung des Gartens wurde im gleichen Jahr in einem Haushaltswarengeschäft eine Gießkanne erworben.
Meine kleine Sammlung alter Gartengeräte hat sich, dank meiner Schwiegermutter, nun um eine alte Gießkanne erweitert.
Ja, sie ist wirklich schon sehr alt und verbeult, tut aber immer noch ihren Dienst. Diese Gießkanne aus Zinkblech ist bereits mehr als 80 Jahre alt. Wie alt ist Deine Kunststoff-Gießkanne?
In der Zeitung war zu lesen, dass die Brandenburger Apfelbauern ein schlechtes Ernteergebnis, im zweiten Jahr in Folge, erwarten.
Na gut, dem kann ich insofern zustimmen, als das die Äpfel entweder am Baum verfaulen oder unreif herunterfallen. Auch wenn sie gut anzusehen sind, sind sie in den meisten Fällen irgendwo angefressen oder im Inneren erwarten einen ungebetene Gäste.
Aufgrund der Überschwemmung des Gartens im zweiten Jahr in Folge, haben wir uns dazu entschlossen Hochbeete anzulegen. So kann das „Hochwasser“ unseren Anpflanzungen hoffentlich nichts mehr anhaben.
Aber Hochbeete sind entweder pflegebedürftig, wenn sie aus Holz sind, oder teuer, wenn sie aus Aluminiumblech bestehen. In beiden Fällen ist auch der Aufbau mühsam. Mein Favorit war dennoch ein Hochbeet aus Aluminium-Wellblech. Meine Frau ist jedoch der Meinung, die sähen aus wie Badewannen.
Also haben wir uns für ein Hochbeet aus stabilem, witterungsbeständigem Recycling-Kunststoff entschieden. Zu einem erschwinglichen Preis, Das Erste steht, weitere werden folgen. Damit können wir auch unsere Anbaufläche erweitern.
Eigentlich wollte ich mich nur ausruhen und einen schönen Tag machen. Hätte man mir vorher gesagt, was da so auf mich zu kommt, tja dann …
Alle fünf Hochbeete stehen nun und sind zum Teil bereits bepflanzt. Welch eine Ackerei. Zuerst Heckenschnitt, darüber 480 Liter Rindenmulch und darauf 360 Liter Pflanzerde. Pro Hochbeet, wohlgemerkt. Welch eine Plagerei. Man muss das Zeug ja nicht nur kaufen, man muss es auch schleppen und einfüllen.
Da in unserem „Feld“ bei Starkregen nur Blumen-Stauden das tagelang anhaltende „Hochwasser“ überleben, haben wir 8 Rosenstöcke gepflanzt. Gekauft haben wir sie zu einem akzeptablen Preis in einer Gärtnerei in Polen. Zusammen mit den Hochbeeten ergeben sie dann doch ein ein schönes Bild. Auch wenn man nicht der große Rosenfreund ist.
nach einem späten Frühjahr, einem durchwachsenen Sommer und einen frühen, kalten Herbst kommt nun schon wieder der Winter und sendet seine Boten. Ich frage mich, was denn in dieser Region von der Erderwärmung zu spüren ist.
Als wir den Garten übernommen haben, waren dort 2 Apfelbäume derart stark beschnitten, dass es keinerlei Früchte gab. Die Bäume trieben nur Wassertriebe aus. In diesem Jahr hatten wir zwar eine Apfelernte aber die Wassertriebe trieben fröhlich weiter, ohne einen Nutzen zu haben.
Na toll, eigentlich hatte ich überhaupt keinen Bock darauf, aber es musste nun mal sein. Nun sind die Bäume beschnitten (welch eine Plagerei), die Äste gehäckselt, das Laub verbrannt.
Nun war auch der Zeitpunkt gekommen, um die Wasserpumpe abzubauen und alles winterfest zu machen.
Kleinere Arbeiten, wie das Umgraben, müssen leider warten, da das Wetter mal wieder nicht mitspielt. Na ja, vielleicht gibt es noch ein paar trockene Tage in den Wintermonaten.
das Jahr war schnell vorbei. Auf einen langer Winter folgte ein kühles Frühjahr und ein durchwachsener Sommer.
Eigentlich fehlte etwas, aber nun ist schon wieder Winterschlaf angesagt und man wartet auf das Frühjahr und das nächste Gartenjahr.,
Für das neue Gartenjahr habe ich mir vorgenommen nur noch über außergewöhnliche Ereignisse zu berichten.
Machen wir uns nichts vor. Alles im Leben wiederholt sich. So auch die Arbeit im Kleingarten.
Im Frühjahr bereitet man den Garten auf die Saison vor, sät aus und pflanzt an. Im Frühsommer warten man ungeduldig auf die Ernte.
Im Sommer freut man sich über den meist kümmerlichen Ertrag. Im Herbst baut man alles ab, was man im Frühjahr aufgebaut hat und schneidet die angepflanzten Gewächse zurück über deren Wuchs man sich im Sommer noch gefreut hat. Hat man dann im Spätherbst den Garten wieder in eine Brache umgewandelt, wartet man den Winter hindurch wieder auf das Frühjahr.
Nirgendwo wie im Kleingarten oder in der Landwirtschaft spiegeln sich die Zyklen unseres Lebens mit solch einer Intensität wieder. Auf- und Anbau, kurze Freude, Abbau, verharren.
Ich sitze gerade auf meiner Gartenbank und ruhe mich aus. Plötzlich höre ich Geschnatter in der Luft, es sind 3 Enten. Sie landen bei mir im Garten. Ich zögere, was soll ich tun. Wenn ich aufstehe, um das Smartphone zu holen. fliegen sie sicherlich weg. Vorsichtig stehe ich auf, gehe in die Laube und hole das Smartphone, um fotografieren zu können. Langsam schleiche ich um die Ecke, sie sind weg. Dennoch höre ich das Geschnatter und siehe da, sie sind um die Laube herum gelaufen und befinden sich nun, mit triefnassen Schnäbeln, im vorderen Teil des Gartens.
Ich bin verwundert. Die einzige offene Wasserquelle sind zwei gefüllte Gießkannen. Hieraus müssen sie getrunken haben. Na klar, der Erpel scheißt mir noch schnell auf den Weg bevor alle Drei davon fliegen.
Vor etwa einem Jahr hat meine Frau ihren lebenslangen Wegbegleiter aus Haßloch in der Pfalz nach Brandenburg geholt. Der Zwerg namens Benedikt oder Florian, beim Namen ist man sich uneinig, ist so alt wie meine Frau und wurde von ihrem Großvater erworben. Während seines „Lebens“ wurde er mehrfach überlackiert. Selten professionell, oft dilettantisch. Zwischenzeitlich waren die meisten Anstriche abgeplatzt und von der Sonne ausgeblichen.
Nachdem meine Frau ihn ein Jahr lang restauriert hat, erstrahlt er wieder in neuem Glanz und hat seinen Platz in unserem Garten gefunden.
Ich hoffte, dass in diesem Jahr der Kelch an uns vorüber geht. Nein, die Regenwolken haben sich wieder voll entladen. Dieses Mal nicht im Juni oder Juli sondern im September des Jahres.
Der wöchentliche Kontrollgang beinhaltet auch das Durchheizen der Laube. Feuchtigkeit und stockende Textilien werden somit vermieden.
und wieder ruft die Arbeit.
Da hoffen wir mal auf eine ergiebige Kartoffelernte:
„Sei ein Kämpfer, sei kein Schläfer, acht’ auf den Kartoffelkäfer“ [mehr erfahren]
Eine neue Regenrinne. Bereits im ersten Jahr zerschlug Hagel die marode Regenrinne. Nun war ein Flicken mit Panzerband nicht mehr möglich.
Im Zuge der Arbeiten kam dann auch eine neue Regentonne hinzu.
Na ja, dann war da noch die Gartenpforte, die schon fast aus den Angeln fiel. Auch diese wurde ersetzt. Wie es im Leben so ist. Alles ausgemessen, nach Maaß bestellt, den Pfosten und die Einschlaghülse gleich mit. Alles entsprechend vorbereitet, Kloben angeschraubt. Nun musste nur noch der alte Pfosten raus. Ja und da hatten wir den Salat. Einer der Vorpächter hatte den alten Holzpfosten wirklich einbetoniert. Also blieb er an seiner Stelle und die neue Pforte wurde am alten Pfosten montiert. Nicht die eleganteste Lösung aber ich hatte wirklich keine Lust mit Spitzhacke oder Borhammer den ganzen Scheiß aufzustemmen.
Ach ja, kurz bevor wir alle dem Hitzetod zum Opfer fielen, hat sich es das Wetter anders überlegt. Seit Mitte Juli hatten wir täglich Regen und nicht mehr als 23 Grad Tageshöchsttemperatur. Tja Deutschland wird zunehmend zu Steppe.
Nachdem ich bereits, nach Animation durch eine Gartennachbarin, eine Reihe Kartoffeln mit magerem Ergebnis ausgegraben habe, folgte nun der Rest. Das Ergebnis lässt keine Fragen offen. Die Arbeit und der Einsatz der Mittel hat sich nicht gelohnt. Mit anderen Worten: ein netter Versuch, aber nie wieder.
Im Körbchen die verwertbaren Kartoffeln, im Eimer ( 30 Liter, also 30 kg ) die von den Maulwurfsgrillen angefressenen oder bereits verfaulten Kartoffeln. Letztere sind nicht lagerungsfähig und somit Abfall.
Nektarine
Pfirsich
Süßkirsche
Apfel
Birne
Endlich blühen die Rosen in ihrer Pracht. Da Rosen in der Regel „wartungsfrei“ und genügsam sind, haben wir zusätzliche Busch-, Beet- und Zwergrosen gepflanzt.
Nach einem recht warmen September folgt ein kalter und nasser Oktober. Wieder beginnen die lästigen Aufräumarbeiten und die Hoffnung auf die letzten Sonnenstrahlen.