Ich sehe die Stadt (West) Berlin immer noch als meine Heimat, in der ich geboren wurde.
Jeder Besuch der Stadt erweckt in mir das Gefühl zuhause zu sein.
Dennoch, bei aller Liebe, muss man die Stadt, ihre Veränderung und Entwicklung, unabhängig von Gefühlen, kritisch betrachten.
Bis zur Wiedervereinigung befand sich West-Berlin in einer gewissen Komfortzone. Man hatte alles was man brauchte und arrangierte sich mit der Teilung der Stadt. Berlin strahlte zum Teil einen morbiden Charme aus. Es lebte noch immer vom Glanz der Vergangenheit.
An Altbauten waren noch immer Kriegsschäden auszumachen und hier und da fanden sich noch immer nicht beseitigte Ruinen.
Es entwickelten sich Subkulturen und der Zuzug von Nichtberlinern wurde als multikultureller Gewinn angesehen.
Es gab keine Sperrstunde in der Gastronomie und so zog es auch damals schon feierfreudige Touristen nach Berlin. Trotz vieler Unzulänglichkeiten war West-Berlin immer etwas Besonderes. Die Bevölkerungsanzahl war überschaubar und der Größe der Stadt angemessen. Alteingesessene, Türken und zugezogene Studenten lebten nebeneinander her. Im Winter waberte der Brikettkohlenstaub durch die Straßen, im Sommer wuchs das Gras auf ihnen.
Ost-Berlin wurde zur Hauptstadt der DDR. Der Fernsehturm mit seinen 368 Metern wurde zum höchsten Bauwerk Gesamtdeutschlands. Neue Wohngebiete entstanden, die sogar zu Ende geplant waren und eine Infrastruktur aufweisen.
Die wiedervereinigte Stadt Berlin erinnert heute an den Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Moloch in dem sich vergnügungssüchtige Touristen, verarmte aus- und inländische Bürger und skrupellose Neureiche tummeln.
Bei vielen Bürgern ist Unzufriedenheit, Stress und Zukunftsangst erkennbar. Die Stadt ist dem Wachstum nicht gewachsen. Verkehrskollapse auf den Straßen und im öffentlichen Nahverkehr gehören zum Alltag.
Der Zuzug von „Neuberlinern“ hält an. Die Wohnungsknappheit nimmt ständig zu. Blickt man während der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Gesichter der Menschen, sieht man Unzufriedenheit und Trostlosigkeit. Das Ganze erinnert an das Szenario des Films METROPOLIS von Fritz Lang.
Verdreckte und vermüllte Straßen, verwahrloste Parkanlagen und marode Bürgersteige und Fahrbahnen sind das heutige Kennzeichen der Stadt.
Das wiedervereinigte Berlin ist ein Glücksfall. Dennoch gibt es Gewinner und Verlierer.
Im Allgemeinen gelten ehemalige Ostberliner und Ostdeutsche als die Verlierer der Wiedervereinigung. Das trifft in vielen Teilen zu.
Horst Bosetzky beschrieb es in seinem Buch „West-Berlin, Erinnerungen eines Inselkindes“ so: Zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 1990 erlebte der West-Berliner seine Teilstadt als etwas ganz Unvergleichliches – bewohnt von wahren Helden, die ihr Überlegenheitsgefühl gegenüber den bedauernswerten Ossis und den provinziellen Westdeutschen genüsslich kultivierten. Ernst Reuter oder Harald Juhnke, Ku’damm oder schwangere Auster, Doppeldecker-Bus oder Grüne Woche – vieles gab dem West-Berliner das Gefühl, dass seine ummauerte Insel dem Rest der Welt überlegen sei. Dieses Gefühl gehört seit der Wiedervereinigung der Vergangenheit an.
Betrachtet man in diesem Zusammenhang die wiedervereinigte Stadt Berlin kommt man zu folgenden Resultaten.
Der Ostteil der Stadt bildete schon immer die Mitte Berlins. Ost-Berlin war die ehemalige Hauptstadt der DDR. Das wiedervereinigte Berlin ist die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Für Ost-Berliner hat sich am Status der Stadt nichts geändert. Im Ostteil der Stadt wurde insbesondere nach der Wende investiert, wieder aufgebaut und saniert.
Dagegen ist im Westteil der Stadt vieles verschwunden was dem West-Berliner lieb und teuer war. Vielmehr verschwand die gesamte Halbstadt West-Berlin, die 1949 entstand und 1989 ihr Ende fand. Der West-Berliner Bezirk Kreuzberg mit seinem Bergmannkiez galt bis dahin als der hipste Bezirk West-Berlins. Heute ist er zum Spielball Woandersgeborener verkommen.
Die neuen Bezirke, die als hip gelten, sind Prenzlauer Berg, Friedrichshain und, als neuer Stern am Himmel, der Bezirk Pankow, die alle im Ostteil der Stadt liegen.
Ich treffe immer wieder auf Menschen, die es bedauern, dass man nur noch auf wenige „echte Berliner“ innerhalb Berlins trifft.
Kein Wunder, sie wurden genau von diesen Personen verdrängt, die diesen Umstand nun bedauern.
In der Bevölkerung scheint sich die Definition eines Berliners oder einer Berlinerin geändert zu haben. Ein echter Berliner zeichnete sich früher einmal dadurch aus, dass er selbst, seine Eltern, besser noch die Großeltern, in Berlin geboren wurde, dort die Schule besucht hat und die ersten Freundschaften eingegangen ist.
Heute reicht es scheinbar aus, wenn man in Berlin wohnt, um ein Berliner oder eine Berlinerin zu sein. Ungeachtet dessen, ob man selbst oder die Eltern dort geboren wurden oder ob man die deutsche Sprache beherrscht.
Das Paradoxem ist, dass man als Berliner nie ein Münchener, ein Hamburger, ein Schwabe, ein Westfale oder ein Pfälzer ist. Und das ist gut so!
Die offizielle Unterscheidung, die auch auf die Zugehörigkeit zu einem Ort anwendbar ist, wird durch das Statistische Bundesamt so definiert: „Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde“. Diese Definition sollte alles erklären.
Man sollte durchaus zwischen in Berlin Geborenen und Zugezogenen unterscheiden. Kürzlich las ich einen Zeitungsartikel, der die vermeintlich prominentesten Berliner des letzten Jahrzehnts beschreiben sollte. Von den genannten Personen waren nur 2 Personen echte Berliner. Das wird ja immer trauriger. [hier informieren]
Nicht jeder Mensch der in eine Metropole zieht, ist damit sofort ein Großstädter. Neubürger, die bemüht sind ihr neues Wohnumfeld nach ihren gewohnten, meist dörflichen oder kleinstädtischen, Maßstäben zu gestalten, bleiben Provinzler. Diese sollten am besten dort bleiben, wo sie ihre Wurzeln haben.
Berlins Wohnungsmarkt war bis zur Wiedervereinigung ein Solitär innerhalb der BRD. Der Markt war von maroden Altbauten, die seit Kriegsende nicht mehr saniert wurden, geprägt. Nirgends waren Wohnungen so schlecht und verfallen wie in Berlin. Dementsprechend gering waren die Mieten. Die Mieter versuchten ihre Wohnung mit eigenen Mitteln zu modernisieren und bauten selbstständig Bäder und Gas-Heizungen ein. So findet man bis heute in Berliner Wohnungen Bäder, in denen man über das WC klettern muss, um in die Dusche zu gelangen.
Seitdem der Berliner Wohnungsmarkt zum Spekulationsobjekt geworden ist, werden Wohnungen aufwändig modernisiert und saniert.
Die Wohnungen werden an das bundesdeutsche Niveau angeglichen. Die sich daraus ergebenden neuen Mieten sind für die meisten Mieter nicht zahlbar, denn die Einkommen der Berliner sind geringer als im Bundesdurchschnitt. Das Angebot an unsaniertem Wohnraum ist, im Vergleich zum Bundesdurchschnitt, qualitativ unterdurchschnittlich, die Mieten allein deswegen erheblich zu hoch.
Um dem Mietenwahnsinn entgegenzutreten, müssten mehr neue Wohnungen errichtet werden. Hier erreicht der Berliner Senat seine selbst gesteckten Ziele seit Jahren nicht.
Statt dessen hat der Berliner Senat im Jahre 2020 einen Mietendeckel in’s Leben gerufen, der für 5 Jahre gelten sollte. Dieser ist meines Erachtens kontraproduktiv und asozial.
Kontraproduktiv, weil sich seit der Einführung das Angebot an Mietwohnungen erheblich verringert hat. Mietwohnungen werden immer mehr in Eigentumswohnungen umgewandelt. Im Immobilienportal ImmobilienScout24 finden sich bei der Suche nach einer 3-Zimmerwohnung mit einer Kaltmiete von 800,000 Euro gerade einmal 8 Wohnungen. Dagegen findet man aber vollmöblierte Wohnungen in gleicher Größe zu Mietpreisen von 2.300,00 Euro.
Asozial, weil nun gutbetuchte Bürger für ihre Wohnungen in Bestlagen, wie dem Kurfürstendamm, die gleiche Miete pro Quadratmeter zahlten, wie Mieter in der Friesenstraße im Bezirk Kreuzberg. Lesen Sie hier.
Im Jahre 2021 wurde dieser Mietendeckel mit einem Gerichtsurteil gekippt. Mieter, die davon profitierten, müssen jetzt Mietnachzahlungen leisten.
Man beachte: der Mietendeckel wurde von einem Rot-Rot-Grünen Senat verabschiedet. Toll gemacht!
Die Löhne und Gehälter liegen hinter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Bis zur Wiedervereinigung erhielten Berliner zusätzlich die Berlinzulage (8% vom Bruttogehalt). Das schlug sich in niedrigeren Tarifen für Löhne und Gehälter nieder. Die Berlinzulage wurde in mehreren Schritten abgeschafft, die Löhne und Gehälter erhöhten sich nicht. Das bedeutet, dass Berliner und Berlinerinnen weniger verdienen als Arbeitnehmer in anderen Metropolen Deutschlands. Nur Mitarbeiter im öffentlichen Dienst erhalten ab dem Jahr 2020 eine Hauptstadtzulage.
Berlin wirbt als Wirtschaftsstandort. Die Wirtschaft wächst seit Jahren, heißt es. In Wahrheit sind es in der Mehrzahl Startup-Unternehmen und Kreative, die sich in Berlin niederlassen und oftmals nach kurzer Zeit vom Markt verschwunden sind.
Die Ansiedelung wirklich starker Wirtschaftsunternehmen ist misslungen. Das spiegelt sich in einer unterdurchschnittlichen Arbeitsproduktivität (= Bruttoinlandsprodukt je Arbeitnehmer) wieder.
Die Stadt kämpft fast täglich mit dem Verkehrskollaps. Am Ausbau der Öffentliche Verkehrsmittel wurde zu lange gespart. Der Bestand ist technisch veraltet und marode und kann häufig nicht eingesetzt werden [hier informieren].
Dennoch setzte der Rot-Grün-Rote Senat darauf Individualverkehr mehr und mehr einzuschränken, am liebsten aus dem Innenstadtbereich zu verbannen.
Klar ist, es muss sich etwas tun. Das Verkehrsaufkommen auf den Straßen Berlins ist zu hoch. Wenig hilfreich sind hier eScooter oder Fahrräder, die meist ungeahndet auf dem für Fußgänger vorbehaltenen Bürgersteig bewegt oder abgestellt werden.
Ein Umstieg auf den ÖPNV kann aber nur gelingen, wenn ein entsprechend gutes Angebot vorliegt. Vorschnelle Verbote des Individualverkehrs vor dem Ausbau des ÖPNV’s können nur nach hinten losgehen.
Egal welche politische Kraft in Berlin regierte, es ging meistens am Willen der Bürger vorbei. Korruption, Klüngelei, Versagen und Klientelpokitik beherrschten das politische Geschäft.
Seit der „Wende“ drängen immer mehr Nichtberliner in die Regierungsverantwortung und bestimmen, wo es in Berlin langgehen soll.
Das allein wäre nicht neu und auch nicht weiter schlimm. Schlimm ist, dass einige dieser hinzugezogenen Politiker aus Berlin ein Dorf oder eine Kleinstadt nach dem Ebenbild ihrer Heimat machen wollen. Warum bleibt man nicht einfach zu hause wenn da alles so toll ist?
Die Auswirkungen sind in der Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), in der Berlin in fast allen angeführten Einzelpunkten Schlusslicht im Vergleich mit anderen europäischen Metropolen ist, abzulesen.
Nach einer desolat durchgeführten Wahl im Jahre 2021 mit geschätzten Wahlergebnissen und der Möglichkeit zu wählen obwohl die Wahllokale bereits offiziell geschlossen hatten, hatte sich eine neue Koalition gebildet.
Rot-Rot-Grün wurde durch Rot-Grün-Rot abgelöst. Damit war klar, dass sich nicht viel ändern würde. Glückwunsch, ihr (Neu)Berliner.
Im Übrigen mussten die Wahlen laut Gerichtsbeschluss im Jahre 2023 wiederholt werden. Diese Neuwahlen fanden am 12. Februar 2023 statt. Die Mehrheit wählte CDU. Wen hätte das verwundert?
Doch der Schrecken lässt nicht lange auf sich warten. Nach 10-wöchigen Koalitionsverhandlungen gibt es eine „Große Koalition“ zwischen CDU und SPD. Die CDU wurde gewählt, weil der Großteil der Bürger einen anderen Kurs wollten. Bereits bei der Präsentation des Regierungsprogramms fällt auf, dass der Koalitionspartner CDU von der SPD weichgespült wurde. Bei der Zusammensetzung des Berliner Senats fällt auf, dass es eine Parität in der Zusammensetzung zwischen SPD und CDU gibt. Beide Parteien besetzen jeweils 5 Senatsposten; obwohl die CDU weit mehr Stimmen als die SPD bekam. Und, schon wieder sind 7 Senatoren Nichtberliner, darunter 3 mit Migrationshintergrund. Aber alles wird nun besser, denn der 11-köpfige Senat besteht aus 7 Frauen und immerhin 4 Männern.
So kann man davon ausgehen, dass es in Berlin wieder einmal ein „weiter so“ geben wird [hier informieren].
Alles fing mit dem Sarotti-Mohren, dem Neger- oder Mohrenkuss oder der Zigeunersosse an. Die Worte oder besser Bezeichnungen wurden verboten und aus der deutschen Sprache verbannt. George Orwell lag mit seinem Buch „1984“ nicht verkehrt, nein, aus einer Fiktion ist Realität geworden. Mittlerweile werden sogar Bücher von Agatha Christie umgeschrieben; und vor allem Kinderbücher.
Die Generation der „68er“ sah sich nicht mehr als Deutsche sondern als Europäer oder als Weltmenschen. Diese Sichtweise wurde auf die nachfolgende Generation übertragen. Insbesondere auf die Wähler der „Grünen“, wie man an Herrn Robert Habeck ablesen kann, der mit Deutschland nichts anzufangen weiß. Da weiß man, was von man nun von einem Stellvertreter des Bundeskanzlers sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz zu erwarten hat.
Im Zuge der Geschichtsklitterung war der nächste Schritt nur logisch. Die Mohrenstraße in Berlin soll umbenannt werden. Befürworter sind diejenigen, die den Hintergrund und die Geschichte der Namensgebung nicht kennen.
Dass es ernst gemeint ist, zeigt die Umbenennung der Wißmannstraße im Berliner Bezirk Neukölln. Im Übrigen, die Wißmannstraße existiert in Städten wie Hamburg, Köln, Cuxhaven und Karlsruhe. Dort käme niemand auf die Idee die Straße umzubenennen.
Anschließend sollen nun alle Straßennamen geändert werden, die an die Kolonialzeit Deutschlands erinnern. In Zukunft wird kein Kind mehr seine Mutter oder seinen Vater fragen können, warum die Straße „Afrikanische Straße“ heißt, obwohl sie in Berlin liegt. Genau so wird Geschichte umgeschrieben.
Nein, wir haben uns während der Kolonialzeit nicht mit Ruhm bekleckert. Die Frage, die gestellt werden muss ist aber, ging es den Afrikanern vorher besser? Ich kenne viele Afrikaner, die stolz darauf sind, dass es bis heute noch deutsche Tugenden gibt. Die sich darüber freuen, dass Deutsche in ihrem Land Infrastrukturen und Wirtschaft geschaffen haben.
Darauf folgte die Willenserklärung alle Straßen umzubenennen, die an Generäle und Kriegsherren, wie Gneisenau und Wrangel erinnern.
Das Ganze wird noch von einem in Leipzig lebenden Menschen getoppt, der herausgefunden hat, das es in Berlin mehr als 200 Straßennamen gibt, deren Träger Antisemiten waren.
Allen voran Martin Luther. Nun soll auch die Martin-Luther-Straße umbenannt werden. Leider wurde vergessen, dass sich Karl Marx in seinen Werken auch antisemitisch geäußert hat. Also dann.
Der letzte Schritt wird aller Wahrscheinlichkeit die Umbenennung Berlins sein. Ich schlage da die Namen „Migrantien“ oder „Rusabe“ (abgeleitet von Rucksackberlinern) vor. Klingt doch nett, oder?
Und wenn das alles durch ist, habt ihr es endlich geschafft. Ihr habt diese Stadt, ihre und die Geschichte Deutschlands eliminiert.
Danke, ihr „Berliner“.